• 21. September 2023 17:28

Carpe diem Media

Nutze deinen Tag ... einfach gute Unterhaltung.

 

Am Mittag des 18. Juni 1815 erfolgte der Sturmangriff auf La Haye Sainte gegen Mittag.

Folgende Einheiten konnten somit in der Gegend von La Haye Sainte zum Zeitpunkt des entscheidenen Angriffes der Franzosen ermittelt werden.:

Französische Streitkräfte 

8ème Regiment de Ligne (1. & 2. Bataillon)

54ème Regiment de Ligne (1. Bataillon)

55ème Regiment de Ligne (1. Bataillon)

13ème légère (2. & 3. Bataillon)

  1. Regiment du Genie 2. Bataillon

Britisch-Deutsche Streitkräfte

Erstes leichtes Batallion von der  King´s German Legion

Zweites leichtes Bataillon von der King´s German Legion

5. Linienbataillon von der King´s German Legion

Bei der Darstellung des Regiments soll es aber natürlich nicht bleiben. Teile vom 2. und 3. Bataillon der 13ème, die direkt den Hof von La Haye Sainte angriffen, sollten ebenfalls erwähnt werden. Dazu kamen noch ein paar französische Kürassiere des 2. Regiments, die den Vormarsch der 8ème begrüßten. – Fast 200 000 Soldaten bekämpften sich 1815 bei Waterloo. Doch entschieden wurde die Schlacht von nicht einmal 400 Deutschen. Den Bauernhof von La Haye Sainte gegen die napoleonischen Truppen zu verteidigen – und so letztendlich die Schlacht von Waterloo zu entscheiden.

Hundert Yards vor der Kreuzung, die das Zentrum von Wellingtons Linie bildete, war es offensichtlich, dass der Besitz des Bauernhofkomplexes von La Haye Sainte die vollständige Kontrolle über diesen lebenswichtigen Straßenknotenpunkt bedeutete. In französischer Hand wäre dies ein idealer Ausgangspunkt für einen konzertierten Vorstoß entlang der Brüsseler Chaussee, und durch die Einnahme des Mont St. Jean-Komplexes würde Wellingtons Streitmacht buchstäblich in zwei getrennte Flügel aufgespalten und seine Stellung aufgerollt werden können. – Die Niederlage wäre die unausweichliche Folge.

Wellington war sich der Bedeutung der Anlage für die Verteidigung seiner Position auf dem Kamm bewusst und beauftragte am Abend vor der Schlacht das 2. leichte Infanteriebataillon der Deutschen Legion des Königs mit der Verteidigung des Bauernhofs. Der Herzog vertraute auf den sehr erfahrenen Bataillonskommandeur Major George Baring und seine fast vierhundert deutschen Soldaten, die sich bei zahlreichen Gelegenheiten auf der Halbinsel bewährt hatten.

Als Major Baring an diesem Abend gegen 19.30 Uhr auf dem Hof eintraf, befahl er seinen Männern trotz des unaufhörlichen Regens und der zunehmenden Dunkelheit sofort, den Hofkomplex für die Verteidigung vorzubereiten, aber er war sich darüber im Klaren, dass er den Hof am nächsten Tag verteidigen musste, denn wie er bereitwillig erklärte, legten wir uns in der Nacht in Erwartung eines Angriffs am nächsten Morgen nieder.

Die Männer wurden noch vor der Morgendämmerung geweckt und setzten bald darauf ihre Verteidigungsvorbereitungen fort. Die Errichtung der Verteidigungsanlagen wurde durch den Verlust der Pioniere – die offenbar am Vorabend nach Hougoumont geschickt worden waren, um diesen Komplex für die Verteidigung vorzubereiten – und das Fehlen anderer geeigneter Werkzeuge, abgesehen von den wenigen, die in den Wirtschaftsgebäuden gefunden wurden, erheblich erschwert. Erschwerend kam hinzu, dass das Scheunentor, das den Zugang zu den Feldern ermöglichte, entfernt worden war, vermutlich von Soldaten, die versuchten, ein Feuer zu entfachen, um sich angesichts der schrecklichen Bedingungen zu wärmen. Diese Öffnung wurde jedoch nach besten Kräften mit landwirtschaftlichen Geräten verbarrikadiert, die Tore wurden verbarrikadiert, Schießstufen vorbereitet und Schießscharten mit den Bajonetten ausgehoben. Auch auf der Chaussee wurde ein Hindernis (oder eine Schanze) aus landwirtschaftlichen Geräten, Holz und anderen verfügbaren Materialien errichtet, das anfangs von einem Teil der Garnison bemannt wurde.

Nachdem die Verteidigungsanlagen nach bestem Wissen und Gewissen fertiggestellt waren, nahmen sich die Männer Zeit, um sich an den Resten zu laben, die sie in ihren Rucksäcken aufbewahrt hatten oder die sie beim Durchstöbern des Hofes gefunden hatten. Jeder Mann des Bataillons war mit einem Baker-Gewehr, einem Schwertbajonett und sechzig Schuss Munition ausgerüstet. Leider hatte offenbar niemand daran gedacht, vor Beginn der Aktion einen weiteren Vorrat an Gewehrmunition anzulegen; da man so weit von der Hauptkampflinie entfernt war, würde sich der Nachschub als äußerst schwierig erweisen, sobald die Aktion begonnen hatte.

Baring hatte nur die vierhundert Mann in sechs Kompanien des 2. leichten Bataillons der Königlichen Deutschen Legion zur Verfügung und stellte zunächst drei Kompanien im Obstgarten, zwei im Bauernhof und die andere im hinteren Gemüsegarten auf.

Als die Schlacht mit dem Angriff auf Hougoumont begann, wurde die Garnison von La Haye Sainte nicht sonderlich gestört, abgesehen von den zahlreichen Kanonenkugeln, die über sie hinwegflogen, um Wellingtons Artillerie und die wenigen auf dem Kamm sichtbaren Einheiten zu zerstören. Plänkler näherten sich heimlich dem Obstgarten, wurden aber durch das schwere und äußerst präzise Kreuzfeuer sowohl von Barings Männern als auch von den 95th Rifles, die in der Sandgrube auf der anderen Seite der Chaussee stationiert waren, zurückgeworfen.

Hier auf sehr engem Raum sind über 100.000 Mann aufeinandergetroffen, um sich tot zu schlagen. – Die Schlacht begann gegen 13:00 Uhr mit den berühmten drei Schüssen einer Gardebatterie.

Die Hölle brach los! Achtzig Geschütze der Batterien eröffneten mit Schnellfeuer die Schlacht, bis zu dreimal in der Minute wurde gefeuert (Vorderlader!) 20 Minuten dauerte die Kanonade. Der Kampf wogte gnadenlos hin und her. Gegen 19:00 befahl Napoleon die fünfte Attacke auf das Zentrum von Wellington und durchbrach es mit der Garde. Wellington war besorgt, behielt aber die Ruhe und sagte mehrmals zu seinem Stabschef: „Ich hoffe die Nacht oder Blücher kommt.“

Die Preußischen Truppen kamen,  zerschlugen den rechten Flügel der Napoleonischen Armee und drangen in den Rücken des französischen Zentrums vor.

Napoleon befahl den Rückzug.

Die Schlacht endete gegen 21.30 Uhr, mit der ungeordneten Flucht der Franzosen.
Blücher und Wellington trafen sich gegen 21.40 Uhr bei dem Gasthofe „Belle- Alliance“ mit ihrer Begleitung.
„Quelle affaire!“, sagte Blücher und ließ dann Gneisenau ein paar Worte übersetzen, dass die Preußen die Verfolgung aufnehmen würden.

Den 5. Teil von 5. dann nächsten Sonntag hier auf Carpe diem Media.

 

Wie hilfreich war dieser Beitrag?

Klicke auf die Sterne um zu bewerten!

Durchschnittliche Bewertung 4 / 5. Anzahl Bewertungen: 18

Bisher keine Bewertungen! Sei der Erste, der diesen Beitrag bewertet.

error: Der Inhalt ist geschützt !!